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Erst gesungen, dann gesprochen: Aus der Reihe „Feierwerk-Frequenzen“

10. September 20246 Min. gelesen

Es ist wieder soweit: Die Feierwerk-Konzerte gehen in die nächste Runde. Am 14. September treten drei Künstler:innen auf – wer das ist, worum es geht, das erfahrt ihr hier.

Doch erst einmal: Was sind die Feierwerk-Sessions? Noch recht unbekannte Künstler:innen aus München und Umgebung haben hier die Chance, aufzutreten und sich zu profilieren. Die Shows im Sommer finden dabei unter freiem Himmel statt und versprechen so eine wunderschöne Sommernacht auch noch Anfang September.

Die Veranstaltungsreihe findet dieses Jahr zum zwölften Mal statt – und verspricht eine große Portion origineller Musik, guter Laune und grandioser Atmosphäre. Dieses Mal auf der Bühne: Indie-Folk-Sängerin Neria, Soul-Musikerin Dilruba und Jazz-Duo Das doppelte Lottchen.

NERIA

Foto: Matthias Eckel

Leise, sanfte Töne leiten ihre jüngste Veröffentlichung „In Your Cave“ ein. Jazz und Soul hauchen sich gegenseitig Atem ein und das, obwohl Nerias Herz sonst eher zum Indie-Folk zu schlagen scheint. Es zeigt Diversität – und Talent. Passend zum Song gibt es ein Lyrics-Video auf YouTube zu finden. Im November darf sich auf einen weiteren Song gefreut werden, bei dem mit etwas Selbstironie das rastlose Gedankenkarussell in Fokus genommen wird.

Neria macht schon lange Musik, hat bereits als Kind damit begonnen. Ob nun Popstars imitiert wurden oder mit den Eltern klassische Lieder gehört wurden – Musik war ihr stetiger Begleiter. Doch erst mit 18 Jahren traute sie sich das erste Mal alleine auf die Bühne, vor gut zehn Jahren. Eine nervöse Angelegenheit, doch „nach ein, zwei Songs entspanne ich mich und bin ganz bei mir und im Gefühl jedes Songs“, erzählt die Sängerin. Eine feste Band ergab sich nicht, doch das musste es auch gar nicht: Songwriting sei von Anfang an etwas zutiefst Persönliches gewesen, erklärt sie. Selbstbestimmtes Arbeiten und flexible kreative Prozesse hörten sich solo und als introvertierte Person ziemlich gut an. Für Auftritte mit Bands ist sie allerdings nach wie vor offen.

Inspiration zieht Neria aus allen verschiedenen Genres, sei es 60s Folk, Chanson, R&B, Soul oder lateinamerikanischer Folklore. Kein Wunder also, dass sie selbst eine große Bandbreite aufweist. Indie-Folk-Künstler:innen wie Madison Cunningham, Hozier oder Emma Ruth Rundle verbinden für sie die Verwurzlung einer Singer-Songwriterin mit Experimentierfreude, zeigen Weite und Spielraum auf. Perfekt auf Neria zugeschnitten.

Dilruba

„Ich habe gesungen, bevor ich gesprochen habe“, verrät Dilruba. Mit 12 Jahren beginnt sie ihre ersten eigenen Lieder zu schreiben: zunächst auf Englisch, später wechselt sie zu Deutsch. Ihre ersten Versuche sind große Balladen, inspiriert durch Adele. Je älter sie wird, desto mehr gefallen ihr RnB und Soul. Die großen Ikonen der 90er sind ihre Vorbilder, musikalisch und modisch: „Musikgenres sind mehr als nur die Musik selbst.“

Trotz aller Inspirationen legt sie viel Wert auf ihren eigenen Sound – insbesondere durch orientalische Klänge. Eigen sind dabei auch ihre lyrischen Inspirationen. Dilruba zieht aus echten Erfahrungen und viel Fantasie, „wobei Zweiteres auf alle Fälle überwiegt“. Hinter jedem ihrer Lieder versteckt sie die Bezeichnung „(Kapitel X)“, für die Singer-Songwriterin repräsentieren sie Momente einer größeren, zusammenhängenden Geschichte.

Zart, empathisch, emotional aufgeladen: Jedes neue Kapitel verspricht einen Schritt in eine etwas andere klangliche Welt. Wohin diese Geschichte letztendlich führen wird, bleibt offen, doch lassen sich am 14. September erste Impulse verfolgen. Und auch darüber hinaus kann man sich schon bald über neue Musik von Dilruba freuen.

Das doppelte Lottchen

Zwillinge sind sie zwar nicht, doch Lieselotte Heim und Charlotte Willing verbindet so einiges an Chemie. Sie nennen sich „Das doppelte Lottchen“ und sind in ihrer Schwäche für den Jazz vereint. Ihre Liebe zu diesem Musikgenre begann schon früh in der Schule und entwickelte sich weiter, als die beiden in Big Bands und Jazz-Combos spielten. „Das Improvisieren ist ein einzigartiges Gefühl“, schwärmen sie. „Man hat eine unglaubliche Freiheit, die man sonst in keiner Musikrichtung in dieser Art findet.“

Auf Instagram zeigen Video-Aufnahmen die vielfältige Musik, die das Duo inspiriert: Von alten Jazz-Standards und Polka bis zu zeitgenössischem Soul und R&B ist alles dabei. Ein roter Faden ist das selbstsichere Zusammenspiel des doppelten Lottchens. Lieselotte an Klavier und Akkordeon, Charlotte an der Gitarre, beide singen.

Foto: Sabine Schmalfuss

Die bisher einzige Veröffentlichung des Duos ist ein Cover des Bossa-Nova-Stücks „Corcovado“ und gibt einen Vorgeschmack auf das, was das Feierwerk an diesem Samstagabend erwarten könnte: feinsinniges Gitarrenspiel, verträumte Harmonien und eine sanfte Melancholie, der man sich gerne hingibt. Doch wer weiß, was dieser Auftritt für Überraschungen bereithalten könnte? Schon bald könnte Das doppelte Lottchen noch mehr von sich sprechen machen. Denn Lieselotte und Charlotte versichern: „Eigene Kompositionen sind in Planung.“

Titelbild: Henning Schlottmann

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Annika Block - Redaktion

Zwischen Alltagsstress und Unidruck so oft es geht auf Indie-Konzerten, in der Sonne mit einem Buch in der Hand oder am Abgehen zu „You Can Call Me Al“ zu finden. Täglich am neue Musik entdecken – und am besten direkt darüber schreiben.

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