Zwischen Nostalgie und Zukunftswünschen, zwischen Gehen und Bleiben. Die Musik von George JR findet sich genau in diesen Zwischenräumen wieder. Mit seiner Musik bewegt er sich zwischen den Genres: Indie, Pop oder Soul – in eine Schublade stecken, das lässt sich seine Musik nicht. Seine Songs spielen mit Gegensätzen, sei es lyrisch oder was die Vertonung seiner Gedanken betrifft. In den vergangenen Monaten konnte der junge Musiker Bühnenerfahrung als Support-Act für Künstler wie Dani Lia oder Aaron sammeln und baute sich eine stetig wachsende Fanbase auf.
Im April 2025 macht George JR mit der “k(l)eine Panik! Tour 2025” in 3 Städten Halt. Wir durften den aufstrebenden Indie-Künstler bei seiner ersten eigenen Tour besuchen und über Songwriting, erste Gitarren und große Träume gesprochen.
Frequenz: Wie ist dein Songwriting-Prozess normalerweise, womit fängst du an?
George JR: Meistens sitze ich alleine an einem Instrument oder zusammen mit Freunden. und dann wird gejammt, bis ein kleiner Instrumental-Loop entsteht. Wenn ich merke, dass dieser Loop etwas in mir auslöst, nehme ich erste Melodien – sogenannte Top-Lines – auf. Erst danach schreibe ich die Texte und produziere den Song aus, bis ich wirklich zufrieden bin.
Wie bist du auf deinen Künstlernamen gekommen?
“George” ist eine Abwandlung von meinem echten Namen ins Englische. „Junior“ habe ich hinzugefügt, weil ich früh meinen Vater verloren habe – eine Art Hommage an ihn.
Kopf oder Herz?
Herz.

Gibt es eine bestimmte Venue oder ein Festival, bei dem du unbedingt mal spielen möchtest?
Da gibt es auf jeden Fall einige – am liebsten würde ich irgendwann eigene Open-Airs spielen! Das wäre ein großer Traum.
Du veröffentlichst ja schon seit einigen Jahren Songs. Inwiefern hat sich deine Musik seit deinem ersten Release 2019 verändert?
Meine Musik ist in den letzten Jahren deutlich gereift. Ich arbeite kontinuierlich an meinen Songwriting und Produktionsfähigkeiten um besser zu werden, aber auch, um meinen eigenen Sound weiterzuentwickeln. Es ist kein einfacher Weg und es kostet viel Zeit, aber ich bin dankbar dafür, meine Themen und meinen Stil Schritt für Schritt vertiefen zu können. In den letzten Jahren habe ich verstärkt mit echten Instrumenten gearbeitet – oft gemeinsam mit befreundeten Musiker:innen. So sind unter anderem ausführliche Drum- und Gitarrenrecordings entstanden, die meinen Songs mehr Tiefe und Authentizität verleihen und insgesamt zur Entwicklung und Veränderung meines Sounds beitragen.

Wenn du dir einen Künstler oder Produzenten aussuchen könntest: Mit wem würdest du unbedingt gerne mal arbeiten?
Dominik Fike, er ist eine große Inspiration für mich und meine Musik. Ich liebe seinen Sound, seinen Pop-Faktor, seinen Rockstar-Appeal und seinen weirden Touch.
Wie bist du überhaupt zur Musik gekommen?
Ich wusste schon immer, dass ich mal auf der Bühne stehen will, aber in welcher Form, das war mir lange nicht klar. In der Sportumkleide in der Schule habe ich immer gesungen, und meine Jungs meinten dann irgendwann zu mir, dass sich das echt cool anhört. Damals war das aber noch so im Spaß. Mit 17 habe ich dann von meinen Eltern eine Gitarre bekommen. Diese Gitarre hat mir dann durch eine sehr schwierige Zeit geholfen. Ab da war klar: Musik ist mein Ding. Das ist mein Weg.
Bleiben oder Gehen?
Ach, es geht um meinen Song “Bitte komm, bitte geh”. Ich würde sagen: Bleiben.
(Authors Note: Hier ging es ursprünglich um eine Songzeile aus “frei (wo kein Bus mehr fährt)”, aber egal – passt ja trotzdem.)

Gibt es Musiker, die dich und deine Songs inspirieren?
Ja, auf jeden Fall. Chet Faker hat mich damals inspiriert Musik zu machen – er hat mich bewegt und seine Musik hat mich berührt. Ich höre seine Musik heute gar nicht mehr so viel, aber damals hatte sie einen großen Impact auf mich. Dominic Fike inspiriert mich natürlich auch sehr – und im deutschsprachigen Bereich Herbert Grönemeyer. Seine großen Songs haben mich geprägt.
Welche Instrumente spielst du?
Klavier und Gitarre – aber ich würde super gerne noch Saxophon lernen. Ich finde, das hat richtig Stil.
Politik in der Musikwelt ist aktuell ein polarisierendes Thema – wie stehst du dazu?
Ich bin der Meinung, dass man sich durchaus äußern kann, wenn man informiert ist und eine klare Haltung hat. Es ist wichtig, Stellung zu beziehen. Ich finde es aber auch total nachvollziehbar, wenn man es nicht tut, weil man sich dadurch immer auch angreifbar macht.



Wenn du deine aktuelle Lebensphase mit einem Song beschreiben müsstest – welcher wäre das und warum?
“Junge mach” – das ist einer meiner eigenen Songs, der auch Bestandteil meiner neuen “keine Panik” EP ist. Der Song erinnert mich daran, dranzubleiben und durchzuziehen und meine Ziele zu erreichen. Wir haben alle keine Zeit zu verlieren.
Gibt es zum Abschluss noch etwas, das du den Lesern mitgeben möchtest?
Macht euer Ding, glaub an eure Träume und seid nett zueinander.

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