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Paula Hartmann: Großstadtvibes und Herzschmerz

24. August 20223 Min. gelesen

Elektronischer Indie-Pop und Rap-Sprechgesänge: Mit gerade einmal 21 Jahren bricht die gebürtige Berlinerin mit ihrer Musik durch die Decke. Auch live überzeugt sie.

„Und schon wieder eine Nacht lang ohne Schlaf, der Kopf lehnt am verdreckten Fenster einer Bar“. Paula Hartmanns Texte spiegeln nicht nur ihr Leben wider, sondern das vieler junger Personen. Bis zum Morgengrauen feiern wie in „Nie verliebt“, mit der Kraft am Ende sein und auf Druck trotzdem immer weitermachen in „Veuve“ oder das schreiende Verlangen nach Liebe und einem Stück menschlicher Nähe in „Unsere letzte Nacht“. 

Sie erläutert: “Mein Anspruch ist, glaube ich, einfach ein Gefühl so schön wie möglich in einer Geschichte mit Bildern zu verpacken”. Ihr Ziel: So Musik zu machen, wie sie möchte – ohne, dass ihr jemand reinredet oder eine Richtung vorgibt.

Während ihre Texte lyrisch ausgefeilt sind und detaillierte, farbenfrohe Bilder vor dem inneren Auge schaffen, punktet Hartmann auch bei ihren Melodien hoch. Der düstere Großstadtpop wird getragen von schwebend euphorischen Hip-Hop-Beats. Genau mit diesem Mix landet sie bei ihrer Zielgruppe treffsicher. 

Große Namen als Unterstützer:innen

Mit dem Produzenten Biztram, der bereits mit Musikgrößen wie Prinz Pi, Adel Tawil oder Sarah Connor zusammengearbeitet hat, veröffentlicht Hartmann Anfang 2022 ihr Debütalbum „Nie verliebt“. Für eine Newcomerin wird das gleich gut angenommen, keiner der neun Tracks hat weniger als eine halbe Millionen Streams vorzuweisen. Paula Hartmann überzeugt auf ihre ganz eigene Weise, zunächst als Schauspielerin – unter anderem im Schweighöfer-Klassiker „Der Nanny“ – und nun auch als Musikerin. 

Der wohlbekannte Rapper Casper erscheint ebenfalls auf dem Album. In „Kein Happy End“ singen die beiden Künstler:innen über eine gescheiterte Beziehung: „Du kannst uns nicht retten, ganz egal, wie sehr du kämpfst“. So melancholisch der Inhalt dieses Songs ist, so schön ist es zu sehen, dass auch die großen Namen mit Hartmann schon jetzt zusammenarbeiten wollen und das weiter tun werden.

Mit ihrem Bruder auf der Bühne

Live zeigt sich Hartmann während eines Konzertes in München im Rahmen der European Championships überwältigt und meint, das sei die größte Menschenmenge, vor der sie je gespielt habe. Sie erkennt Fans von früheren Konzerten, lädt zum Mitsingen ein und reißt mit ihrer klaren, zerbrechlichen, berührenden Stimme das Publikum in den Bann.

Und zum Schluss holt sie den Lieblingsschnaps ihres jüngst verstorbenen Opas hervor, den „Himbeertini“. Mit dem wird mit mehreren Zuhörer:innen angestoßen und damit auch auf Hartmann selbst. Auf einen gelungenen Abend mit entspannt und gleichzeitig energetisch performten Songs und auf ihre Zukunft. Die ist Hartmann nämlich längst mit hellen Farben geebnet.

Bild: Chris W. Braunschweiger

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Annika Block - Redaktion

Zwischen Alltagsstress und Unidruck so oft es geht auf Indie-Konzerten, in der Sonne mit einem Buch in der Hand oder am Abgehen zu „You Can Call Me Al“ zu finden. Täglich am neue Musik entdecken – und am besten direkt darüber schreiben.

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