Am 10. Mai ist es wieder so weit. Die nächsten Feierwerk-Sessions erwarten euch mit einem spannenden Line-Up: diese Ausgabe mit Reggae, Funk und Rap von Twiceasmad, Dream Pop von Soft Spot und den mehrstimmigen Songs von Brustkiste. In drei Kurzinterviews stellen wir euch die Musiker:innen vor.
Twiceasmad
Auf einer Party funkte es musikalisch zwischen Vitus und Fabi. Das war 2017. Bald darauf entstanden die ersten Songs und zwei Jahre später gaben sie die ersten Konzerte. Seit 2023 hat sich das Ensemble von zwei auf sieben Köpfe erweitert. Besonders Live entstehen so einzigartige Soundlandschaften, die zwischen vielen Einflüssen variiert. Im Sommer sind mehrere Clubshows und Festivals geplant.
Wie würdet Ihr eure Musik in drei Sätzen beschreiben?
Twiceasmad vereint dicke Bläser mit Rap und Funk. Twiceasmad ist für Rave und Träne geeignet. Twiceasmad katapultiert München zurück auf die Musikalische Landkarte.

Wie schafft Ihr es, Deutschpop, Reggae und Funk zu einem homogenen Sound zu verbinden?
Eigentlich ist es eher ein glücklicher Zufall, dass unsere Songs – trotz unterschiedlicher Einflüsse – immer nach uns klingen. Im Proberaum sammeln wir erste Ideen, die wir dann in FL Studio mit Effekten, Noises und Synth‑Layern – liebevoll „Schmutz“ genannt – anreichern. Anschließend nehmen wir alle Parts clean auf und unser Produzent Carl von Gaisberg mischt alles final zusammen. Durch diesen Produktionsprozess entsteht jedes Mal unser charakteristischer Sound, egal ob gerade Reggae, Funk oder Pop dominiert.
Was bedeutet Euer Name und wie kam es dazu?
Der Name entstand ebenfalls 2017 eher zufällig: Den ersten „ernsthaften“ Song, den Vitus und ich gespielt haben, der nicht so klang, als wollten wir Geister aus dem Keller vertreiben, war war „Mad World“ von Gary Jules. Wir haben dann Wörter wie „twice“, „two“, „mad“ und „madness“ gesammelt und aus einer Mütze gezogen – heraus kam „twiceasmad“. Inhaltlich passt der schlagwortartige Name heute längst nicht mehr perfekt zu uns, aber über die Jahre hat er sich festgesetzt und ist ein Teil unserer Identität geworden. Mittlerweile bedeutet er uns viel.
Bringt jeder von Euch unterschiedliche Einflüsse mit?
Definitiv! Vitus liebt Reggae, Funk, Jazz und Country, während ich mehr Hip‑Hop, Rock und Pop höre. Diese vielfältigen Vorlieben fließen in unsere Songs ein und ermöglichen, dass bei uns Elemente aus ganz unterschiedlichen Genres harmonisch zusammenfinden. So ist für jede:n Hörer:in etwas dabei und unsere Musik bekommt etwas eigenes und ist auch nicht wirklich in ein Genre einzuordnen.
Soft Spot
Seit 2024 machen Fanni und Flora zusammen Musik. In ihrem Studium der Komposition in Folkwang lernten sich die beiden kennen und sind seitdem dem Folk und Dreampop verfallen. Bald bringt das Duo ein Musikvideo heraus.
Wie würdet Ihr eure Musik in drei Sätzen beschreiben?
Wir gehen offen mit unseren Soft Spots in unserer Songs um und wollen die Leute dadurch ermutigen, auch über ihre Soft Spots und eigenen Gefühle nachzudenken, ehrlich und direkt, verletzlich und zart zu sein. Uns wurde mal gesagt, unsere Musik fühlt sich an, wie Sprudelwasser auf dem Herzen, das fanden wir sehr passend. Musik, zum Augenschließen, eingesogen werden und sich fallen lassen.

Eure Musik läd zum Träumen ein. Träumt ihr gerne und viel?
Wir sind beide große Träumerinnen. Da wir zusammenwohnen findet bei uns oft ein morgendliches Treffen am Küchentisch statt, bei dem wir uns aufgeregt gegenseitig unsere Träume erzählen. Träumen kann so bereichernd sein, weil man alles sein kann, egal ob tagsüber oder nachts.
Was gibt euch Inspiration für eure Texte?
Viele eigene Erlebnisse und Gefühle. Das können die großen Lebensfragen sein oder die kleinen Schätze im Alltag. Das Spielen mit Worten, assoziativ Dinge miteinander verknüpfen, viel lesen und hören.
Wann wird neue Musik von euch erscheinen? Was für Projekte/Auftritte/etc. habt ihr für die nächste Zeit geplant?
Erstmal wollen wir unsere Ideen auf SoundCloud veröffentlichen. Wir planen ein Musikvideo, zu einem Song, der gerade entstanden ist. Wir freuen uns darauf, neue Musik zusammen zu schreiben!
Brustkiste
Das Projekt Brustkiste startete 2022 im Glockenbachviertel. Aus einem Chor schlossen sich hier sieben Musikerinnen zusammen und bald darauf entstand die erste Single „Vibrating Sopranos”. Auf der Bühne singt Brustkiste mehrstimmig und diese Tage arbeiten sie an ihrer ersten EP.
Wie würdet Ihr eure Musik in drei Sätzen beschreiben?
Der Fokus ist auf jeden Fall unsere Mehrstimmigkeit, meistens singen wir alle Sieben, unsere Musik lässt sich nicht einem einzigen Genre zuordnen und variiert von Song zu Song. Wir singen auf spanisch, englisch, portugiesisch und deutsch und bedienen uns Stilen und Genres wie Soul, Indie, alternative Pop, Bossa Nova sowie New Wave – fun fact: eine Freundin* hat unsere Musik mal als wohlsome beschrieben.. vielleicht ist das einfach unser Genre..? Für uns ist unsere Musik auch ein Experiment, bei eigentlich jedem Song variieren die Instrumente sowie die einzelnen Brustis (so nennen wir uns selbst) die diese spielen, es ist sehr spannend.
Wie kam es zur Idee mit Brustkiste?
Anfangs sollte das Projekt ein All female Chor werden, eventuell auch mit ganz vielen Sängerinnen*, jedoch merkten wir schnell das unsere Stimmen gut zu einander passen und auch, dass wir unsere kreativen Möglichkeiten durch Instrumente noch mehr ausschöpfen möchten.

Ist es schwierig mehrstimmige Stücke zu schreiben, komponieren, aufzunehmen?
Zum Glück haben wir einige sehr talentierte Mäuse in der Band, die sich gern Harmonien zu den Songs ausdenken, weshalb uns das Komponieren nicht mehr schwer fällt. Der Prozess ist dann immer Schritt für Schritt und wenig verkopft – oft probieren wir einfach Harmonien aus und schauen was am schönsten klingt. Allerdings dauert es dann etwas länger bis der Song final steht, da wir erst im Verlauf merken wie die Stimmen aufeinander wirken. Und auch beim Aufnehmen lassen wir uns gerne Zeit, da muss dann schon alles fest sitzen. Wir nehmen dann meistens die Mainstimme einzeln und die Harmonien gemeinsam auf, damit alles gut zusammen klingt. Zu dem gibt es bei uns nicht nur eine Songschreiberin, daher gibt es regelmäßig Material für neue Songs.
Die Feierwerk-Sessions finden am Samstag, 10. Mai, um 19 Uhr im Orangehouse im Feierwerk (Hansastraße 39-41) statt. Der Eintritt folgt nach dem Prinzip „Pay what you want“.
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