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The Heartways – Damaged Goods 

29. August 20233 Min. gelesen

Mit ihrem Debütalbum liefert The Heartways kernige Rockmusik, die auch verletzliche Gefühle zeigt. Aber keinesfalls kitschig. 

Kraft und Power von der ersten Sekunde an. Mit einer forcierten Rockgitarre – die irgendwie an die slidigen Gitarrenriffs von Alan Wilson bei Canned Heat Ende der 1960er erinnert – beginnt der Track “Moving On”. Saftige Drums setzen hinzu und die sanft fließende Stimme von Saskia Hahn setzt ein. Mit ihrem Debütalbum “Damaged Goods” schlägt die Berlinerin mit ihrem Solo-Projekt “The Heartways” ein neues Kapitel in ihrer Musikkarriere auf. 

©Saskia Hahn_The Heartways

Denn, dass hier eine gewiefte Rockgitarristin spielt, die genau weiß worauf es ankommt und flinke und erfahrene Finger besitzt, die mal eben, so wirkt es beim Hören, ansteckende Riffs aus den Saiten zaubern, merkt man spätestens beim zweiten Track “By your Side”. Diesen feinen Sinn für gute Rock-Musik spürte schon die kanadischen Electroclash-Ikone Peaches als diese Hahn mit ihrer damaligen Band Sweet Machine hörte und prompt als Tourband engagierte. 

Nach langen Jahren auf Tour zieht es sie die letzten Jahre zurück nach Deutschland, wo Hahn sich von der Musik weg hin zu den bildenden Künsten wendet, aber auch schwere private Schicksalsschläge durchleben muss. Neue Energie fand sie im Start ihres Solo-Projekts “The Heartways”, doch pulsieren die neun Songs auf dem Album nicht nur vor Kraft und Power, sondern gehen viel tiefer und offenbaren im harten Rockgewandt eine zarte Verwundbarkeit.  

We’re all in the deep end – Floating around 

Sooner or later we will figure it out

Diese Beobachtungen des Lebens zeigen sich in ruhigen Songs, wie in “Each Time” oder “Deep End” mit etwas weniger Opulenz besonders ausdrucksvoll. Auf diese Verletzlichkeit und wunden Stellen, die jeder Mensch besitzt, spielt auch der sehr stimmige Albumtitel “Damaged Goods” und die detaillierte Zeichnung des Herzens an. 

Das Video zum Song „Deep End“ ist komplett von der Künstlichen Intelligenz generiert.

Aber neben diesem Tiefgang klingt die Rockmusik von Saskia Hahn aka “The Heartways” einfach bis ins kleinste Detail hinein gut und sehr professionell produziert. Dies liegt mitunter daran, dass die Berlinerin gut vernetzt ist in der internationalen Szene. So ist an den Drums niemand geringeres als Christian Eigner, der Drummer von Depeche Mode zu hören. Darüber lodert in der Musik der Spirit des Desert Rock von Queens of the Stone Age, mit welcher Band Hahn bestens vernetzt ist. 

Cool, mit eingängigen Refrains und schöner Melodik kommen Songs wie “Oh my Heart” oder “These Days” daher. So ist dieses Album die perfekte Mischung aus Streifzügen durch die Turbulenzen des Lebens und einem frischen, kräftigen Rock-Sound, der viele Hörer*innen von U2, Bryan Adams oder Foreigner punktgenau abholen wird. 

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Balthasar Zehetmair - Redaktion

Sucht den Sinn des Lebens in Bob Dylan Songtexten und findet ihn bei den Wildecker Herzbuben. Meistens in Schallplattenläden und immer mit Kopfhörern auf den Ohren zu sehen.

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Auch ein guter Beitrag!
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