Am 22. März ist es wieder so weit. Die nächsten Feierwerk-Sessions erwarten euch mit einem spannenden Line-Up: dieses Mal mit Indie-Pop von FELINIO, ätherischen Synths von Lara Tahm und dem bunten Genremix von Julie Moekats. In drei Kurzinterviews stellen wir euch die Musiker:innen vor.
FELINIO
Man nehme eine Prise Indie-Pop, Elemente der Neuen Neuen deutschen Welle und eine gehörige Portion Retro: Fertig ist die Mischung des Newcomers FELINIO, die wunderbar zum Tanzen animiert.

Frequenz: Wie würdest Du deine Musik in drei Sätzen beschreiben?
Meine Musik ist eine Mischung aus Indie-Pop und Elementen der Neuen Neuen deutschen Welle, die moderne deutschsprachige Popmusik mit dem Charme der 80er- und 90er Jahre verbinden soll. Meine Texte sind dabei eher tiefgründig und behandeln persönliche Themen. Mit dieser Kombination versuche ich einen Sound zu kreieren, der sowohl nostalgisch-melancholisch als auch absolut zeitgemäß ist und meine Hörer:innen auf eine emotionale Reise mitnehmen oder einfach zum Tanzen animieren soll.
Wie kam es zu deiner Begeisterung für die Neue Neue deutsche Welle?
Soweit ich weiß, war die Neue Deutsche Welle eine Art „Antwort“ auf die Punk- und NewWave-Bewegung in Großbritannien und hat in meinen Augen und Ohren einen gewissen Protest-Charakter, was mir sehr gefällt. Außerdem faszinieren mich die Sounds von Synthesizern gepaart mit treibenden, manchmal auch funkigen, Basslinien und die Einfachheit der Melodien, die dadurch auch eine gewisse Unaufgeregtheit mit sich bringen. Die Neue Neue Deutsche Welle greift diese zuvor beschriebene Klangwelt auf, kombiniert das aber noch mit überwiegend melancholischen Texten. Das alles spricht mich einfach an.
Und deine Begeisterung für Retro?
Eine genaue Begründung kann ich da tatsächlich gar nicht nennen. Zum einen denke ich, dass eine allgemeine Begeisterung für Retro gerade einfach der Zeitgeist ist … Zum anderen mag ich den Style der 80er und 90er Jahre und die Popkultur allgemein aus der Zeit. Dazu gehören neben den Frisuren und Klamotten eben unter anderem auch Dinge wie Arcade-Videospiele, Kassetten, Greifarmautomaten (die es, Gott sei Dank, heute noch gibt), Tamagotchis oder Synthesizer, die eine gewisse Faszination auf mich ausüben.
FELINIOS zweite EP erscheint am 21. November 2025. Am selben Tag gibt es dazu eine Releaseparty im FEIERWERK.
Lara Tahm

Ätherische Synths und melancholische Beats über Herzschmerz, Neuanfänge und Nähe: Seit ihrer Zeit in Estland und Finnland gibt Lara Tahm ihrer Leidenschaft zu Synths einen musikalisch stimmigen Ausdruck.
Frequenz: Wie kam es zu deiner Begeisterung für Electro-Pop und Musik mit Synthesizern?
Meinen eigenen Sound zu finden, brauchte seine eigene Zeit. Ich habe insgesamt fünf Jahre gebraucht, um zu verstehen, welche Musik ich machen möchte. In Helsinki habe ich viele Lieder geschrieben. Dadurch konnte ich mein eigenes Genre finden, nämlich Electro-Pop. Ich denke, dass das Genre natürlich zu mir kam. Und so auch meine Leidenschaft mit Synths. Ich mag es gerne, neue Sounds zu finden und mit meinen kleinen Korg Synthesizern kann ich kleine Beats zusammenbauen, die ich dann in meinen Songs verwende.
Wie prägen deine Erfahrungen in Estland und Finnland deine Musik?
Künstler aus Nordeuropa prägen mich bis heute. Björk, Night Tapes, Kitty Florentine und An-Marlen sind alles Musikerinnen, die mich bis heute inspirieren. Die meisten Künstler in Estland machen selbstständig ihre eigene Musik. Als ich in Tallinn gelebt habe, habe ich mit vielen Künstler:innen dort gesprochen, weil ich herausfinden wollte, wie sie ihre Musik veröffentlichen, wie das alles funktioniert. Dadurch habe ich den Mut bekommen, selbst eigene Musik zu schreiben.
Woher nimmst du die Inspiration für deine Texte?
Manchmal entstehen Texte durch Begegnungen, die mich geprägt haben. Auch Gespräche mit meinen Freunden prägen mich, die ich dann gerne in Texte verwandle. Meistens ist es aber so, dass ich auf dem Schreibtisch sitze und einfach anfange zu produzieren. Ich richte mich dann nach der Musik und schreibe frei, was so in meinem Kopf los ist. Oft habe ich eine Überschrift oder ein Sample, nach der ich mich textlich richte.
Lara Tahms neue EP „Love Is Not A Competition“ erscheint spätestens im Herbst 2025.
Jolie Moekats
Die Jolie Moekats sind ein eingespieltes Team – ob auf oder hinter der Bühne. Ihr Sound ist dabei mal funky, mal mellow, aber immer energiegeladen.
Frequenz: Seit wann macht ihr zusammen Musik?
In unserer aktuellen Besetzung machen wir seit etwas über einem Jahr gemeinsam Musik. Die Band wurde jedoch bereits vor fast sechs Jahren von Lena (Gesang), Simon (Drums) und Korbi (Gitarre) gegründet.
Simon und Korbi kennen sich am längsten. Vor etwa neun Jahren haben sie sich auf einer Fahrt nach Freising kennengelernt – natürlich, als die S-Bahn mal wieder nicht kam. Beide hatten ihre Instrumente dabei (Simon ein Cajón), also haben sie die Wartezeit am Bahnhof mit Jammen überbrückt. Da das super funktioniert hat, trafen sie sich fortan regelmäßig zum Musikmachen.

Im Laufe der Zeit kamen neue Mitglieder dazu. Theo kam als Letztes zur Band, vor etwas über einem Jahr. Mit seinem Einstieg kam schließlich auch unser neuer Name: “Jolie Moekats”.
Wie schafft ihr es, so viele unterschiedliche Genres in eurem Sound zu verbinden?
Meistens starten wir mit einem Jam oder einer Idee, die jemand mitbringt, und bauen dann gemeinsam darauf auf. Das kann ein Gitarrenriff, eine Akkordfolge oder einfach ein Ohrwurm sein, der uns nicht mehr aus dem Kopf geht. Viele unserer Songs beginnen mellow, funky oder sogar jazzy und bluesig, bevor sie sich zu einem rockigen, energiegeladenen Finale steigern.
Manchmal entstehen unsere Songs auch ganz bewusst in einem bestimmten Genre. Früher haben wir ihnen scherzhaft Namen wie “der Indie-Song” oder “der Funk-Song” gegeben. So decken wir eine große stilistische Bandbreite ab, ohne unseren eigenen Stil zu verlieren.
Welche Rolle spielt eure Freundschaft, wenn ihr Musik macht? Entsteht dadurch ein blindes Verständnis?
Ja, absolut! Und je länger wir zusammenspielen, desto stärker wird dieses blinde Verständnis. Unsere Proben bestehen nicht nur aus Musik, sondern auch aus langen Gesprächen über alles Mögliche.
Wir verbringen auch außerhalb der Band viel Zeit miteinander, gehen auf Konzerte und genießen einfach die gemeinsame Zeit. Es ist immer schön, mit Leuten abzuhängen, die denselben Musikgeschmack teilen – oder die einen in neue Genres und Künstler einführen. Diese enge Freundschaft hilft uns enorm, unsere verschiedenen musikalischen Einflüsse unter einen Hut zu bringen.
Bei ihrem nächsten Sommerurlaub dieses Jahr nehmen Julie Moekats ihr erstes Album auf, das voraussichtlich Ende des Jahres erscheinen wird. Bald wird ihre Musik auch auf Spotify zu hören sein!
Die Feierwerk-Sessions finden am Samstag, 22. März, um 19 Uhr im Münchner Feierwerk (Hansastraße 39-41) statt. Der Eintritt folgt nach dem Prinzip „Pay what you want“.
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